1. April 2017, Berlin

Veloabstellabstellanlagen und Design

Es erfreut, dass einige Hersteller von Doppelstockanlagen an der leichteren Bedienbarkeit der oberen Etage arbeiten (dringend notwendig!!). Ob die Lackierung in auffälligen Farben deren Integration ins Stadtbild einfacher macht, wird jedoch bezweifelt. Ja, es ist insgesamt eine Diskrepanz zu beobachten zwischen der Ästhetik von Velos und der von Abstellanlagen (Das kennen wir schon aus dem Bereich des Autos). Während auf 95 % der Ausstellungsfläche der VeloBerlin gut designte Räder zu finden sind, optimiert, schnittig, experimentell, fallen die restlichen 5%, belegt von Velo-Abstellmobiliar, im Vergleich etwas ab: robust (immer), gebrauchstüchtig (meistens), aber etwas ungeschlacht und laut in der Anmutung. Diese 5% sind es aber, die dauerhaft in der Stadt sichtbar sein werden. Man könnte zum Design sagen: Da ist noch Luft nach oben. Besonders bedenklich ist die Tendenz zu Veloboxen: Optimalen Schutz bietende Unterstellmöglichkeiten für Velonutzer, u. a. Radwanderer mit viel Gepäck, gehören selbstverständlich in jedes Abstellportefolio einer Kommune. Doch bereits eine einzelne Velobox ist kein Mobiliar mehr, das ist ein kleines Gebäude! Und aneinandergereihte Veloboxen sind ähnlich attraktiv – und platzverschwenderisch – wie eine Reihe von Fertiggaragen. Man sollte nicht alle Fehler, die mit Autogaragen passiert sind, jetzt auch bei Velos wiederholen. Nein, bitte nicht im öffentlichen Raum. Da gibt es bessere Lösungen, die im Übrigen auch nicht mehr kosten. Das Radhaus in Offenburg ist ein Paradebeispiel dafür – und zeigt direkt auch den Vergleich. L.M.