6. August 2017, Bregenz

Fahrradboxen II

Das Touristenoffice in Bregenz verwies auf den Bahnhof (“Vielleicht gibt es dort was“), am Bahnhof wurden wir an das Touristenoffice verwiesen („Fragen sie doch bitte dort mal nach“). Gefunden haben wir leider nichts. Eine Übernachtung in Bregenz war nicht geplant, und so gab es also keinen Ort, an dem wir Rad mit Gepäck bewacht unterstellen konnten, um hier einen ganzen Tag mit den kulturellen Schätzen der Stadt zu verbringen. Museumsgarderobenerfahren, wie wir waren (s.a. BLOG-Beitrag zu Unteruhldingen, Fahrradboxen I), nutzten wir für das Gepäck die Schrankfächer im Kunsthaus Bregenz, und dies notgedrungen etwas länger als der Ausstellungsbesuch selbst dauerte, nämlich den ganzen Tag. Wir hatten auch volles Verständnis dafür, dass wir, weil unser Gepäck vor Nässe triefte, die Treppe nehmen mussten, um ins Untergschoss mit den Garderobeschränken zu gelangen – eine begehbare aber feuchtigkeitsempfindliche Installation versperrte uns den Weg zum Aufzug. Ok, Improvisation und körperlicher Einsatz gehören zu so einer Tour. Und doch waren wir verwundert, wieviel Zeit und Energie nötig war, um als Radwanderer ein Grundbedürfnis, nämlich Rad und Gepäck sicher zu wissen, befriedigen zu können. Dies erfuhren wir im Übrigen auch an anderen Orten am Bodenseeradweg, „dem beliebtesten Radweg Europas“, auf dem jährlich über 220.000 Radler den See umrunden“ (www.bodensee-radweg.de). Ohne die Einnahmen für Gemeinden und Städte, die durch Radtouristen generiert werden, zu kennen, darf man wohl von einer relevanten Grössenordnung ausgehen. Für Besucher, die mit dem Auto unterwegs sind, bietet z.B. das Informationsportal der Stadt Bregenz Wegleitungen zu 2650 Autostellplätzen an 30 Standorten. Als Radfahrer fühlt man sich dagegen eher – wortwörtlich – im Regen stehen gelassen (ja, es regnete immer noch). Das „Willkommen“ heißen hat noch Potential!